D-Mäuse (Debbie, Nala & Tommi)
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Bailey (Fanny) & Bolle (Maxi)
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Aurelie
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Freddie
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Herkunft

Das Vernichten von Raubzeug, insbesondere Ratten, war schließlich Hauptaufgabe der Norwich Terrier in ihrer Heimat im Osten Mittelenglands. Fruchtbares Ackerland, Felder, soweit das Auge reicht, bringen reiche Ernte. Und sind reich gedeckter Tisch für Ratten und Mäuse. Es wird erzählt, dass die Bauern, vor allem in der Gegend um Cambridgeshire und der Grafschaft Norfolk, Zigeuner, fliegende Händler und Kesselflicker auf ihre Getreidefarmen holten, die von einer Meute kleiner roter Terrier begleitet wurden und erfolgreich auf Mäusejagd gingen. Entsprechendes „Kopfgeld" soll dem fahrenden Volk ein gutes Zubrot eingebracht haben.

An diesem Mythos mag durchaus Wahres daran sein. Denn Tatsache ist, dass zahlreiche Bilder aus der Zeit von 1855 und 1870 kleine, rote Hunde auf Mäusejagd darstellen, die den heutigen Norfolk- und Norwich Terriern ungemein ähnlich sehen. Verschiedende Schläge kleiner, roter oder rötlichbrauner rauhaariger Terrier, die als mehr oder weniger planvoll gezüchtete gemeinsame Vorläufer von Norfolk- und Norwich Terrier gelten können, sind erst relativ spät gesichert nachweisbar. Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts dürften es demnach vor mehrere Quellen sein, aus denen Norfolk- und Norwich Terrier ihre Entstehung konkret herleiten können:

Zum einen gab es einen Kreis von Züchtern, die vor allem in Cambridge, Newmarket und Norwich kleine rote Terrier zogen, die der zur damaligen Zeit berühmte Hundehändler Charles „Doggy" Lawrence verkaufte. Diese Hunde wurden als „Cantab" oder Trumpington­Terrier weithin bekannt und vornehmlich an Studenten in Cambridge für Wettkämpfe im „Ratpit" verkauft. Die „Cantabs" heißt es in „Hutchinson's Dog Encyclopaedia", seien nichts anderes gewesen als kleine Irish Terrier; Nachkommen jener etwa 10 Inches kleinen Irish Terrier, die Captain Vaughan, Master of the Foxhounds aus Ballybrick, in Irland etwa seit 1860 gezüchtet hatte.

Mr. Jodreh Hopkins aus der Trumpington Street in Cambridge züchtete aus der Verbindung eines Cantab-Rüden von Doggy Lawrence mit seiner Aberdeen-Terrier-Hündin den Rüden „Rags", einen tiefroten, stehohrigen Trumpington, der außerdem harsches, glattes Haar hatte. Rags wurde an Mr. Jack Cooke, den Master of the Norwich Staghounds, verkauft. Insbesondere Rags Nachkommen mit Ninety, der stehohrigen, weißen Terrier-Hündin des engagierten Züchters Lewis „Podge" Low aus Norwich waren allesamt rot, stehohrig und hatten hartes Haar. Welpen aus diesem Wurf kaufte unter anderem auch Mr. R. „Jack" Read, der 1929 mit „Horstead Mick" einen Rüden züchtete, der als einer der wichtigsten Vererber für die heutigen Norwich Terrier gilt.

Auch Pferdemann „Roughrider" Frank Jones baute vor allem auf die Nachzucht aus eigenen, kleinen Irish-Terrier-Hündinnen („Irish mites”) und dem seinerzeit mit Recht berühmten Vererber „Rags". Seine Terrier wurden in alle Welt exportiert. Bereits 1914 kam der erste „Jones"-Terrier nach Pennsylvania. Auch in England bestimmten seine Hunde und deren Nachzucht in den Zwingern einiger neuer Züchter nachhaltig die Entwicklung, zum Bespiel „Famdon"„,Nanfan" und „Ragus", um einige zu nennen. Mr. Jones soll für seine Hunde 20 Pfund Sterling verlangt haben - eine unglaubliche Summe. Zum Vergleich: Der Jahreslohn einer Dienstmagd betrug zur damaligen Zeit nur einen Bruchteil dessen.

1932 war es soweit: Der Kennel Club erkannte die Norwich Terrier als Rasse an und 13 engagierte Züchter gründeten im gleichen Jahr in Richmond den Norwich Terrier Club. Der erste offizielle Rassestandard wurde 1933 veröffentlicht. Strittige Punkte waren nach wie vor die Ohrhaltung und die Farben. 1935 schließlich erteilte der Kennel Club auch die Berechtigung, auf Ausstellungen das CC (challenge certificate/Anwartschaft für den Championtitel) zu erlangen. Waren vor dem 2. Weltkrieg von den sechs Champions drei steh-und drei kippohrig, änderte sich dies in der Nachkriegszeit. Zwar wurden immer noch mehr kippohrige als stehohrige Norwich Terrier gezüchtet, doch Championtitel errangen vermehrt die Stehohrigen. Die Anzeichen für eine Trennung wurden immer stärker. Fünf Mal stellte der Norwich Terrier Club beim Kennel Club den Antrag, die Rasse zu trennen. 1964 endlich mit Erfolg: Die kippohrige Varietät hieß nun Norfolk Terrier, die Stehohrigen behielten ihren Namen Norwich Terrier.

In Deutschland gibt es Norwich Terrier erst seit 32 Jahren. Als Nummer 1 erscheint 1973 Thrumptons Lady Pat im KfT-Zuchtbuch. Heute werden jährlich durchschnittlich 130 Welpen geboren.